Chronik

Für die Erstellung der Chronik dienten diverse Festschriften des Schiklubs Axams, Zeitzeugenberichte und diverse Mitschriften sämtlicher Ausschusssitzungen und Jahreshauptversammlungen des Schiklubs Axams als Grundlage und Informationshilfe.

Die Gründung

Im Herbst 1927 hatten Hermann Töpfer und Alois Buchta die Idee, in Axams einen Schiklub zu gründen. Sie suchten sich einige Gleichgesinnte und führten eine Gründungsversammlung durch. Johann Freisinger (Lenzler), Josef Kössler und Josef Tauber und ein gewisser „Zwiefel“ (der richtige Name ist nicht mehr zu erfragen) trafen sich in einer ersten Gründungsversammlung. Im gleichen Jahr schlossen sich Josef Weiss (Anders Karl), Alois Saurer (Moar), Franz Töpfer, Ernst Ennemoser, Franz und Gottfried Zingerle an. Sie pachteten die Birgitzer Alm und richteten diese für den Winter als Stützpunkt ein. Sonntag für Sonntag trafen sie sich dort um gesellig zu sein und um dann gemeinsam abzufahren. In diesem Winter stieg die Mitgliederzahl auf 15 und im Februar 1928 wurde die erste Vereinsmeisterschaft durchgeführt. Die Strecke führte vom Birgitzköpfl über die Birgitzer Alm vorbei am Adelshof, kreuz und quer über den Osterberg über „Steirers Roan“ bis zum „Kunteler“. Erster Vereinsmeister wurde Franz Zingerle.

Der Verein wurde der Behörde gemeldet und im Jahre 1928 wurde die Gründung amtlich bewilligt. Bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges stieg die Mitgliederzahl auf 35. Diese erreichten beachtliche schisportliche Erfolge, allen voran die Geschwister Franz, Alois (im Krieg gefallen) und Josef Zingerle (1949 tödlich verunglückt).

Nach dem Krieg

Nach dem Krieg gab es einen neuen Anfang und die Bezirkshauptmannschaft Innsbruck erteilte am 8. April 1947 unter Zahl VII b – 458/46 – 42/46 (V) die neuerliche Genehmigung. Der Krieg hatte dem Schiklub viele begeisterte Schisportler und Vereinsmitglieder entrissen. Auch tragische Unfälle nach dem Krieg – unter anderem verlor 1950 der damalige Obmann, Sepp Zingerle, sein Leben – machten es dem Verein nicht leicht. Doch mit Hilfe des damaligen Ausschusses und der begeisterten Schifahrer ging es im Klub stetig voran. So wurde einstimmig beschlossen, einen Josef Zingerle Gedächtnislauf durchzuführen, der dann auch öffentlich ausgeschrieben und in Form eines Abfahrtslaufes durchgeführt wurde.

Um diesen Abfahrtslauf durchführen zu können, musste aber die bestehende Schistrecke wesentlich verbessert werden. Es war für die Durchführung dieses Vorhabens die Einwilligung sämtlicher Grundstücksbesitzer des Osterberges einzuholen. Vorerst glaubten alle an ein Scheitern des Vorhabens, doch wir hatten wohl den guten Willen und die damalige Begeisterung am Schilauf unserer Grundstücksbesitzer am Osterberg unterschätzt. Sie waren nach anfänglichem Zögern schließlich alle bereit, das Abholzen nicht weniger Lärchen zu gestatten. Freilich wurde in der Hitze des Gefechtes darauf vergessen zwei Grundeigentümer zu fragen. Diese hatten uns dann nachträglich, als sie sahen, dass wir mit großer Begeisterung an der Sache waren, die Bewilligung erteilt.

Auch der Zufall half mit bei der Verwirklichung unseres Vorhabens. So lernte Ernst Nagl, Obmann von 1949-1951, damals einen französischen Offiziersanwärter, der im Vorzimmer des französischen Besatzungschefs im Landhaus saß, kennen. Der Anwärter war Elsässer und sprach gut deutsch. Diesem Mann hatten wir es dann zu verdanken, dass wir zu Schießpulver kamen. So hat uns dann der „alte Wibmer“ – er war Schussmeister – die bei der Abholzung übriggebliebenen Baumstöcke herausgeschossen. Viele Arbeitsstunden und Tage ohne jegliche Bezahlung waren erforderlich um unser damaliges Vorhaben zu verwirklichen. Aber unsere bewährten Mitglieder schufen es. Waren wir doch alle begeisterte Schiläufer, doch in diesem Vereinsjahr bis zur Abwicklung des ersten Zingerle Gedächtnislaufes, war es kaum einem möglich, über das Wochenende seine Bretter anzuziehen, denn es musste einfach bis zum ersten Zingerle Gedächtnislauf alles in Ordnung sein. Der Lauf wurde einwandfrei durchgeführt, und alle Teilnehmer versprachen beim nächsten Mal wieder dabei zu sein.

Als unsere schwere Arbeit getan war, bestanden Strömungen in Axams in der Richtung, den Schiklub aufzulassen und einen Sportverein mit mehreren Sektionen zu gründen. Dieses Vorhaben wurde durch den treuen Schiklubanhang zum Scheitern gebracht. Man sagte, Sportverein oder Fußballklub ja, aber der Schiklub muss als rein selbständiger Verein bestehen bleiben. Wie sich heute zeigt, war dies wohl eine richtige Entscheidung.

Nordischer Schilauf in Axams

Anfang der Fünfziger Jahre bemühte sich Gabi Pichler, einige Klubmitglieder für den Langlauf zu begeistern. 12 Teilnehmer plagten sich 1953 bei den ersten Langlauf-Klubmeisterschaften über die Loipe, die im Gelände über dem Lärchenhof angelegt war. Erster Klubmeister im Langlauf wurde damals Ludwig Kleisner, der sich in der Folge ganz besonders für den Nordischen Schisport begeisterte und auch beachtliche Erfolge erzielte. Damit war im Klub eine Grundlage für die Ausübung des Nordischen Schisports, aber auch für die Durchführung nordischer Veranstaltungen gegeben.

Es begann mit Langlauf. Noch 1954 wagte Ludwig Kleisner bei den Tiroler nordischen Schimeisterschaften in Mayrhofen ohne jegliches Vortraining auf einer 60-Meter-Schanze seinen ersten Sprung. Damit wurde er in der Kombinationswertung Vierter.

Das Interesse für den nordischen Schisport wuchs und der Klub wagte sich dann im Sommer 1954 unter der Führung des damals noch neuen, aber sehr rührigen Obmannes Heinrich Apperl an den Bau einer eigenen Sprunganlage.

Bau einer Sprunganlage in Axams

Im April 1954 begannen die ersten Vorarbeiten. Der Sprunghügelreferent des TSV, Emmerich Pepeunig, suchte das geeignete Gelände aus, Ing. Franz Winkler nahm die Vermessungen vor und Ing. Payrl aus St. Anton entwarf den Plan. Schon am 1. Mai begannen die Erdarbeiten. Zuerst wurde jeden Samstag ab 15 Uhr und sonntags ab 12 Uhr bis zur Dämmerung gearbeitet. Die Anlage sollte bis zum Winter fertiggestellt sein. Doch schon traten die ersten Schwierigkeiten auf. Wasser und harter Lehmboden verzögerten die Arbeiten ungemein. Zusätzlich wurde nun an allen Wochentagen abends gearbeitet. Der verregnete Sommer tat ein Übriges, die Arbeiten zu verzögern. Insgesamt wurden 1.200 Kubikmeter Erde bewegt, davon ein Großteil Lehm. Trotz eifrigsten Einsatzes der Mitglieder mussten zuletzt auch bezahlte Arbeitskräfte eingesetzt werden.

Im Fotschertal wurden 30 Kubikmeter Holz von Mitgliedern geschlagen und zur Säge geliefert. Bei den Betonarbeiten wurden 80 Säcke Zement verarbeitet. Anlaufturm und Kampfrichterturm wurden ebenfalls in meist unbezahlten Arbeitsschichten der Mitglieder aufgestellt. Am 20 November 1954 wurden die letzten Arbeiten durchgeführt und noch am gleichen Tag im Klublokal die Firstfeier begangen.

In den folgenden Sommern (1955 bis 1959) mussten immer wieder umfangreiche Instandsetzungs- und Verbesserungsarbeiten durchgeführt werden, besonders im Aufsprung und Auslauf. Es gelang nur schwer, das Wasser abzuleiten und den Hang gegen Abrutsch zu sichern.

Bis zum Winter 1959/60 wurden auf dieser Sprunganlage regelmäßig Spezial- und Kombinationsspringen durchgeführt. Dann wurde die Anlage wegen des Straßenbaues im Zuge der Erschließung der Axamer Lizum unbenutzbar und Kampfrichterturm und Anlauf wurden im Mai 1964 wieder abgetragen.

Nachdem die Sprunganlage unbenutzbar geworden war, wurde es in Axams ruhig um den nordischen Schisport. Nur mehr einige wenige unter Führung von Ludwig Kleisner betrieben noch Langlaufsport und fuhren auch zu einigen Rennen. Der erfolgreichste und ausdauerndste davon war sein Sohn Günther.

Im Winter 1977/78 wurde erstmalig wieder bei den Vereinsmeisterschaften ein Langlauf Bewerb ausgetragen, an dem sich 4 Damen und 17 Herren beteiligten. Im Jahr darauf waren es schon 9 Damen und 27 Herren.

Leider hat sich die Zahl bis heute nie wirklich gesteigert, sodass sich der Langlaufsport beim Schiklub Axams auf den Ludwig-Kleisner-Gedächtnislauf einmal jährlich reduzierte.

Die Erschließung der Axamer Lizum

Seit es in Tirol alpinen Schilauf gibt, kennt man auch die Lizum als Schigebiet. Mit Fellen oder Gurten an den Schiern stieg man aufs Hoadl oder Birgitzköpfl, um dann die herrlichen Abfahrten durch den Tiefschnee zu genießen. Als dann nach dem zweiten Weltkrieg mehr und mehr Schigebiete durch Straßen und Lifte erschlossen wurden, trug man sich auch in Axams mit dem Gedanken, die Erschließung der Lizum in Angriff zu nehmen. Man wusste, dass dies einen gewaltigen Auftrieb im Fremdenverkehr bringen würde. Lange Zeit war geplant, eine Seilschwebebahn auf das Kögele zu bauen, doch waren dafür die Mittel nicht aufzutreiben.

Besonders Prof. Wastl Mariner war ein eifriger Vorkämpfer für die Erschließung der Lizum. In einem Vortrag vor der Vollversammlung der Schiklubs wies er am 6. Mai 1959 auf die Vorzüge der Lizum hin: Schneesicherheit, gegen Föhn abgeschirmt, ideale Hänge, Stadtnähe…

Als die Stadtgemeinde Innsbruck mit der Durchführung der IX. Olympischen Winterspiele betraut wurde, erkannte man sofort die Chance für die Lizum. Dem Generalsekretär für die Durchführung der Winterspiele, Herrn Professor Friedl Wolfgang, wurde dieses Gebiet empfohlen. Der Obmann des Schiklubs Axams, Heinrich Apperl, und Professor Wastl Mariner wurden nicht müde, sich für die Lizum als Austragungsort der alpinen Bewerbe einzusetzen. Als Konkurrenz für die Lizum erwies sich das Viggartal (Seitental vom Wipptal südlich des Patscherkofels, auch Mühlbachtal genannt), das vor allem von den Iglern stark propagiert wurde. Lange wogten die Meinungen hin und her, doch endlich fiel die Entscheidung für die Lizum.

Viel, viel Arbeit stand bevor.

Am 13. Juli 1960 wurde in Axams die „Arbeitsgemeinschaft Schizirkus Hoadl“ gegründet, die sich zur Aufgabe setzte, die Axamer Lizum zu erschließen. Mitglieder waren die vier Gemeinden des Mittelgebirges: Axams, Grinzens, Birgitz und Götzens, die in diesen Gemeinden bestehenden Schiklubs, der Fremdenverkehrsverband Westliches Mittelgebirge und die Agrargemeinschaft Axams. Zum Obmann dieser Arbeitsgemeinschaft wurde Heinrich Apperl gewählt.

Mit den Grundeigentümern und Nutzungsberechtigten in der Axamer Lizum wurden Vorverträge abgeschlossen und bei der Anlegung der Pisten wertvolle erste Arbeiten geleistet.

Am 14. Dezember 1963 wurde die „Arbeitsgemeinschaft Schizirkus Hoadl“ aufgelöst. Ihre Aufgaben hatte die inzwischen gegründete Axamer Lizum Aufschließungs A.G. übernommen, der der Bund, das Land Tirol, die Stadtgemeinde Innsbruck und die vier Gemeinden des westlichen Mittelgebirges als Aktionäre angehören.

Interessant sind vielleicht einige Zahlen aus dem Kassenbericht vom 14.12.1963:

Krankenkasse für Josef Hell (Traktorfahrer) öS 1.369,40

Jausen und Getränke öS 1.840,80

Zusätzliches Taggeld für Soldaten (a öS 5,–) öS 20.895,-

(also mehr als 4000 Tagschichten)

Arbeitslöhne für Gelegenheitsarbeiter öS 39.253,90

50 Fahrten mit Traktor Axams – Lizum öS 3.000,-

Schreibwaren und Postgebühren öS 772,55

Ausgaben öS 67.131,75

Dazu kamen 130 freiwillige Arbeitsschichten zu 10 Stunden, die hauptsächlich von Mitgliedern des Schiklubs Axams und von Axamer Gewerbetreibenden geleistet wurden. Diese Arbeitsgemeinschaft konnte nur Vorarbeiten und Hilfsdienste leisten.

Das Organisationskomitee für die IX. Olympischen Winterspiele, tatkräftig unterstützt von Soldaten des Bundesheers, legte die Pisten an. Bäume wurden gefällt, die Wurzelstöcke ausgegraben oder gesprengt, die Hänge planiert, Steine entfernt und die Hänge mit einem Spezial-Grassamen wieder begrünt, sodass auch eine geringe Schneedecke für die Bewerbe ausreichen würde.

Diese umfangreichen Arbeiten in den vier Sommern vor 1964 leitete als Pistenchef Obmann Heinrich Apperl, der sich damals um die Durchführung der alpinen Bewerbe in der Lizum wirklich größte Verdienste erworben hat. Im Winter wurden diese Pisten dann mit der Durchführung internationaler Schirennen getestet, was an den Schiklub bedeutende organisatorische Anforderungen stellte.

Die Axamer Lizum Aufschließungs A.G. nahm in Zusammenarbeit mit dem Organisationskomitee für die IX. Olympischen Winterspiele die Erschließung der Lizum in Angriff.

Von Axams in die Lizum wurde eine 8,5 km lange Straße gebaut, die keine starken Steigungen aufweist und so problemlos den ganzen Winter befahrbar ist, obwohl sie in eine Höhe von 1600m führt.

Vor den XXII. Olympischen Winterspielen 1976 wurde zu den bestehenden Schlepplift- und Sesselliftanlagen noch die Standseilbahn auf das Hoadl gebaut.

Bau der Axamer Schihütte (heute Lizumerhof)

Bis zum Jahre 1960 gab es in der Lizum nur eine Almhütte. Im Winter hauste dort an den Wochenenden der „Wild-Heindl“. Von ihm bekam ein ausgefrorener Tourenfahrer einen Tee mit Schnaps oder umgekehrt und wenn sich einer bei einer Schitour verletzte – Beinbrüche waren damals im Tiefschnee mit den starren Schibacken keine Seltenheit – so wurde er vom Heindl mit einem Schlitten nach Axams transportiert. Nur musste er natürlich warten, bis am späten Nachmittag der letzte Schifahrer wieder im Tal war.

Im Schiklub reifte damals der Plan, in der Lizum eine Schihütte zu errichten, die nicht als Gasthaus, sondern nur für Klubmitglieder gedacht war. In der Lizum waren vom Klub schon einige Schirennen durchgeführt wurden, und da wäre so ein Stützpunkt natürlich wertvoll gewesen.

Im Jahre 1954 war Heinrich Apperl Obmann des Schiklubs geworden. Seitdem wurde immer wieder vom Bau einer Schihütte gesprochen. Vorher wurde nur ein anderes Bauvorhaben, die Sprunganlage in Axams, ausgeführt. Unser Mitglied, Ing. Franz Vettori, erstellte einen Plan für einen netten, gediegenen Bau.

Am 19. November 1960 wurde dann der Bau der Schihütte beschlossen. Das Organisationskomitee für die IX. Olympischen Winterspiele brauchte in der Lizum einen festen Stützpunkt und deshalb bot der Schiklub diesem das erst zu errichtende Haus als Mietobjekt an. Der Vorteil für beide Seiten lag auf der Hand. Das Organisationskomitee (kurz O.K. genannt) hatte für wenig Geld ein ordentliches Haus zur Verfügung (nicht eine Baracke) und der Schiklub konnte so einen wesentlichen Beitrag zur Finanzierung seines Vorhabens erreichen.

Doch das O.K. hatte gewisse Vorstellungen. Unser erster Plan wurde verworfen und Herr Architekt Ing. Walter A. Schwaighofer erstellte einen neuen Plan, der sowohl dem Klub als auch den Erfordernissen der O.K. gerecht wurde.

Im Sommer des Jahres 1961 wurde die Schihütte unter schwierigsten Bedingungen gebaut. Damals gab es ja noch keine Straße in die Lizum. Der Transport des Baumaterials erfolgte über den Talweg. In der Lizum gab es noch keinen Strom. Eine kleine Mischmaschine mit Benzinmotor und ein paar Schubkarren waren die Arbeitsgeräte. Beim Guss der oberen Betondecke mussten jeweils drei Mann einen Schubkarren befördern, zwei zogen und einer schob ihn eine lange steile Brücke hinauf. Die Firstfeier konnte am 26. August 1961 begangen werden und am 18. Dezember 1961 wurde die Schihütte feierlich eröffnet und dem Präsidenten des Österreichischen Olympischen Komitees, Herrn Unterrichtsminister Dr. Drimmel, der Hauptschlüssel überreicht.

Obmann Heinrich Apperl hatte mit verschiedenen Firmen Kontakt aufgenommen, die einen finanziellen Beitrag für die Schihütte leisten sollten. So spendeten die Firmen Reinalter, Semperit und Kneissl je öS 25.000,– für die Errichtung. Die drei Stuben des Hauses wurden dann auch nach diesen Firmen benannt. So gab es eine „Reinalter-Stube“, eine „Kneissl-Stube“ und eine „Semperit-Stube“ und die Gäste wurden durch Anschlag darauf hingewiesen, dass diese Firmen die Einrichtung der Stube gestiftet hatten. Ein Darlehen der Bausparkasse genügte für die Restschulden. Das Olympische Komitee hatte für die drei Jahre bis zu den Olympischen Spielen die Miete im Voraus bezahlt – das war ja die finanzielle Basis.

Nun mietete der Klub vom O.K. als Untermieter das Haus und bewirtschaftete es als Gasthaus, um aus dem Ertrag die Tilgungsrate zu bestreiten. Ein Teil des Hauses stand auch der Axamer Lizum Aufschließungs A.G. zur Verfügung, die in dieser Zeit in der Lizum enorme Arbeitsleistungen vollbrachte. So war unser Gasthaus vorwiegend von Bauarbeitern und von Soldaten der Olympiakompanie frequentiert.

Im Sommer 1963, also kurz vor den Olympischen Spielen, trat ein Problem auf. Wo sollten die Kontrollfilme entwickelt werden? Am besten an Ort und Stelle. Das O.K. trat an den Schiklub mit dem Wunsch heran, an die Schihütte einen Saal anzubauen, der während der Spiele Filmentwicklungsraum und später ein Speisesaal sein sollte.

Die EGM Ing. Andergassen hatte südlich der Schihütte ein Appartementhaus geplant, das an die Schihütte bzw. an den erst zu errichtenden Speisesaal angebaut werden sollte. Nun stürzte sich der Schiklub in ein neues finanzielles Abenteuer, das später zu einer äußerst angespannten Situation führen sollte. Am 29. Juli 1963 wurde der Zubau des Saales beschlossen. Am 10. November 1963 war der Umbau fertig und die Schihütte konnte wieder eröffnet werden. Am 15. August 1964 war dann auch die Inneneinrichtung des Saales fertig.

Bis zu den Olympischen Winterspielen führte der Schiklub den Wirtschaftsbetrieb in der Schihütte in Eigenregie – eine starke Belastung für die ehrenamtlichen Funktionäre. Joachim und Ingrid Schäfermaier pachteten am 1. Juni 1967 die Schihütte. Familie Schäfermaier stockte das Haus auf eigene Kosten auf und baute das einfache Haus in ein Hotel mit Komfortzimmern um. Dem Klub entstanden bei diesem Umbau keine Kosten. Als Gegenleistung für die hohen Investitionen erhielt Familie Schäfermaier einen langfristigen Pachtvertrag.

Wasserversorgung: Die hauseigene Quelle und Wasserversorgungsanlage reichte bald nicht mehr aus, um den erhöhten Anforderungen gerecht zu werden. Ein Anschluss an die Anlage der Axamer Lizum A.G. wurde notwendig. Die Kosten für den Anteil des Schiklubs machten allein öS 290.000,– aus, die durch ein neuerliches Darlehen bei der Raika Axams gedeckt werden mussten.

Im Oktober 1987 wird der Pachtvertrag auf Antrag von Joachim Schäfermaier auf dessen Tochter und dessen Schwiegersohn, Beate und Ferdinand Zsifkovits, übertragen. Familie Zsifkovits hat in den letzten dreißig Jahren einiges zur Form des heutigen Lizumerhofes beigetragen. So wurde unter anderem mit Zubauten und diversen Modernisierungen der 4-Sterne-Standard für das Hotel erreicht.

Obmänner

Josef Fagschlunger 1946/47

Josef Zingerle 1947 – 1949

Ernst Nagl 1949 – 1951

Franz Zingerle 1951/52

Raimund Schellhorn 1952 – 1954

Heinrich Apperl 1954 – 1971

Franz Unterkofler 1971 – 1974

Toni Zimmermann 1974 – 1985

Raimund Brecher 1985 – 1993

Wolfgang Hörtnagl 1993 – heute

Mitglieder:

Als Heinrich Apperl 1954 die Führung des Schiklubs übertragen erhielt, zählte der Verein ganze 40 Mitglieder. Seinem persönlichen Einsatz ist es zuzuschreiben, dass durch intensive Mitgliederwerbung der Schiklub Axams im Jahr 1961/61 der zahlenstärkste Verein im Tiroler Skiverband war. Die Anzahl betrug damals 710 Mitglieder.

Heute zählen wir rund 530 Mitglieder

 

Talentierte Rennläufer

vor dem Krieg:
die Gebrüder Zingerle

nach dem Krieg:
Hans Eibl (1955/56 Nationalmannschaft)
Pepi Kapferer (1952 Österreichischer Jugendmeister, 1958-1962  ÖSV A-Mannschaft)
Gerd Happ (1957/58 ÖSV B-Kader)
Grete Nagl (Tirolermeisterin)
Franz Beiler (ÖSV B-Kader)
Christl Zingerle (ÖSV B-Kader)
Marlis Beiler (ÖSV-Kader)
Ines Schäfermeier (1977 Österreichische Jugendmeisterin, Schihandelsschule Stams)
Toni Trenkwalder (1976 Österreichische Schülermeister)
Robert Schuchter (1969-1972 Schigymnasium Stams, ÖSV A,B,C-Kader, Tiroler Meister 1976)

Hugo Nindl (unser erfolgreichster Schiläufer):
1959+1960: Tiroler Jugensmeister
1962: Vierfacher Österreichischer Juniorenmeister in Bad Ischl
1965: Österreichischer Meister in der Axamer Lizum (RTL+Kombination)
1966+1967: Österreichischer Meister (Kombination)
1962+1966: Teilnahme an WM in Chamonix und Portillo
1965: erster in der Weltrangliste Slalom
1960-1968: Mitglied der Nationalmannschaft
1968: Beendigung der Amateurlaufbahn
1971: Profi-Weltmeister im RTL Einzelwertung
1971+1972: Zweiter Gesamtwertung Profil-Weltmeisterschaft
1974: Profi Weltmeister Gesamtwertung

Nach dem Jahr 1990:
Tanja Holzknecht (TSV-Kader, Schigymnasium Stams, Teilnahme an mehreren FIS-Rennen 1996-1997, 17 Platz FIS RTL Abtenau 1997)

Nach dem Jahr 2000:
Lea Heinz-Erian (Schigymnasium Stams, Teilnahme an FIS-Rennen 2001-2003, 17. Platz FIS-SL Hochkar – Siegerin Kathrin Zettel)
Birgit Nagl (Schigymnasium Stams, mehrmalige Tiroler Meisterin, 2012: 3 Platz FIS-Slalom in Speikboden Italien)
Christoph Pernlochner (Tiroler Jugendkader, Teilnahme an FIS-Rennen 2005-2007, 20 Platz FIS SL Kirchberg – Sieger Manfred Pranger)
Andre Rapp (Schigymnasium Stams, Teilnahme an mehreren FIS-Rennen 2004)
Kathrin Schober (Schigymnasium Stams, Teilnahme an mehreren FIS-Rennen 2004-2005)

Schirennen und Veranstaltungen

Über die Jahre hinweg war der Schiklub Axams immer wieder austragender Verein für die verschiedensten Schirennen. An erster Stelle sind natürlich die beiden Olympischen Winterspiele 1964 und 1976 zu erwähnen, wobei auch andere große und großartige Veranstaltungen in der Lizum vom Schiklub Axams durchgeführt wurden. So kam es unter anderem zu Österreichischen Meisterschaften, sowohl alpin als auch nordisch (Josef-Zingerle-Gedächtnislauf jährlich von 1951 bis 1963), zu 11 Meisterschaften der Britischen Rhein-Armee, zu Weltmeisterschaften verschiedener Fluglinien. Im Jahre 1978 wurde der Grundstein für eine jährliche und nicht mehr wegzudenkende Veranstaltung gelegt, dem Dorf-Jugend-Wintersporttag (seit 19.02.1978) zeitweilig mit einer Beteiligung von weit mehr als 200 Kindern. Außerdem wurden Bezirksmeisterschaften, Bezirkscups sowie Landesmeisterschaften für Kinder, Schüler und Jugend in verschiedenen Disziplinen (RTL, Super-G, Slalom und Kombination) ausgetragen. Weiters sind noch verschiedenste Firmen Schirennen (u.a. GREEN Ski Open, TIWAG, Drei, Tiroler Bäckerrennen, Salettlcup,…) zu erwähnen.

Die Axamer Lizum hat 2016 als erstes Schigebiet weltweit Geschichte geschrieben, da sie als erstes Schigebiet zum dritten Mal Austragungsort für Olympische Winterspiele war. Im Jänner 2016 wurden die International Children Games 2016, kurz ICG2016, vom Schiklub Axams durchgeführt. Die ausgetragenen Bewerbe, ein Mix-Team-Parallel-Slalom und ein Riesentorlauf, waren ein Riesenerfolg und wurden in dieser Form erstmalig von uns konzipiert und durchgeführt.

Heute:

Seine wichtigste Aufgabe sieht der Verein in der Förderung der Jugend. Wir wollen die Kinder möglichst früh für den Schisport begeistern – deshalb bieten wir immer wieder Trainingskurse und Kinder- bzw. Schülerrennen an.